Berlin, den 21. Februar 2005

Paul Spiegel mißversteht die Sorge des Papstes

"Die Kritik von Paul Spiegel, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, an Papst Johannes Paul II. wegen dessen Äußerungen in seinem neuesten Buch ‚Erinnerung und Identität’ ist unberechtigt. Richtig verstanden würdigt der Papst den Holocaust ausdrücklich als beispielloses Menschheitsverbrechen der Vergangenheit. Daneben steht aber seine tiefe Sorge wegen der gegenwärtigen Abtreibungsmentalität und Abtreibungspraxis in Europa. Wenn die Heiligkeit und Unantastbarkeit des menschlichen Lebens mißachtet wird, dann liefern sich die Nationen einer Kultur des Todes aus. Der Warnruf des Papstes kann auf den Nenner gebracht werden: Hier zerstört Europa seine Zukunft. Keineswegs soll die einzelne betroffene Frau verurteilt werden. Aber selbst der Papst kann von dem göttlichen Gebot ‚Du sollst nicht töten’ keine Dispens erteilen. Meine höchste Bewunderung gilt Papst Johannes Paul II. Ich sehe in ihm den überragenden ‚Propheten des Lebens’ in unserer Zeit. Es erscheint geradezu paradox: Dieser hinfällige, alte Mann ist der machtvollste Vertreter des Lebensrechts. Er verteidigt mit kühlem Verstand, heißem Herzen und tiefer Gottesfurcht dieses Zentralgebot der Bibel und die Zukunft der Völker", sagt Martin Hohmann, der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Fulda, und fährt fort:

"So ehrenwert das Bemühen Paul Spiegels ist, das Andenken der Ermordeten seines Volkes hochzuhalten, so sehr trifft seine gegenwärtige Kritiksträhne – Kardinal Meisner, Papst Johannes Paul II – auf wachsendes Unverständnis. Ist als nächstes die Schlagzeile zu befürchten: ‚Paul Spiegel kritisiert Gott’?"

Presseerklärung Nr. 2-3-2005


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